Für Bahnfreunde ist eine Zugreise durch Lateinamerika ein unvergessliches Abenteuer. Wir stellen drei spannende Bahn-Attraktionen vor, welche das Erbe des Bahnlands Argentinien bewahren – der alte Patagonien-Express „La Trochita“, der Zug in den Wolken („Tren a las nubes“) sowie der Zug am Ende der Welt in Feuerland („Tren del fin del mundo“). Alle Infos zu einer Bahnreise durch Argentinien & Südamerika, Angebote, Preise und Videos finden Sie in diesem Beitrag.

Tren a las nubes - Zug zu den Wolken Argentinien - Frau am Fenster

Eine gemütliche Fahrt durch die endlosen, öden Weiten Patagoniens, die an Sibirien erinnern, spektakuläre Viadukte in schroffer und gefährlicher Gebirgswelt wie auf der Bernina. Wer die Schmalspur liebt und zufällig in Südamerika ist, kommt um einen Besuch Argentiniens nicht herum. Sie interessieren sich für unvergessliche Bahnreisen? Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Reisetraum per Bahn:

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Zur einfacheren Navigation bitte den gewünschten Themenabschnitt im Inhaltsverzeichnis anklicken.

Angebote Bahnreise Argentinien: Abenteuer Anden 2024 / 2025

In einer kleinen Gruppe mit maximal 18 Gästen erleben Sie auf dieser 19-tägigen Zug-Erlebnisreise durch Argentinien, Bolivien und Peru die wunderschönen Landschaften der südamerikanischen Anden auf ganz besondere Art: Legendäre Züge – darunter der Tren a las Nubes in Argentinien und der nostalgische Titicaca Explorer – winden sich auf den faszinierendsten Eisenbahnen des Kontinents in zahllosen Schleifen zu den schneebedeckten Gipfeln der Anden empor, überqueren schwindelerregend hohe Brücken, rattern durch kilometerlange Tunnel und über endlose Hochebenen. Dabei verbinden sie zahlreiche Höhepunkte Südamerikas wie Buenos Aires, den Titicaca-See und Machu Picchu mit einem Hauch von Eisenbahn-Nostalgie und machen diese außergewöhnliche Zug-Erlebnisreise zu einer ganz besonderen Erfahrung. Preise beginnen bei 8.420 Euro pro Person.

Unterhaltung an Bord des Titicaca Explorer
Unterhaltung an Bord des Titicaca Explorer

Das erleben Sie:

  • Eisenbahn-Nostalgie: Kombination legendärer Züge auf den faszinierenden Bahnstrecken Südamerikas
  • Fahrten mit den Zügen Titicaca Explorer vom Titicaca-See nach Cusco und mit dem Vistadome durch das subtropische Urubamba-Tal
  • Tren a las Nubes: Der Zug in die Wolken bietet eine der aufregendsten Bahnfahrten der Welt
  • Besuch von 4 bedeutenden UNESCO-Welterbe-Stätten, darunter Machu Picchu
  • Titicaca-See: Geburtsort der Inka
  • Salar de Uyuni: Die größte Salzwüste der Welt
  • Reisen in einer kleinen Gruppe mit Deutsch sprechender Reiseleitung
Bahnreise Südamerika – Streckenverlauf

Ihr Reiseverlauf:

  • 1. Tag Flug nach Buenos Aires
  • 2. Tag Ankunft in Argentinien: Begrüßung am Flughafen und Fahrt zu Ihrem zentral gelegenen De-luxe-Hotel. Mittags beginnt Ihr Spaziergang durch Buenos Aires mit seinen malerischen Stadtvierteln und urigen Tango-Kneipen. WillkommensAbendessen in einem traditionellen Steakhaus. (A)
  • 3. Tag Buenos Aires und Tigre-Delta: Vormittags setzen Sie Ihre Stadtbesichtigung in Buenos Aires fort. Nach einer Fahrt mit der ältesten Metro Südamerikas spazieren Sie durch das pittoreske Hafenviertel La Boca mit seinen legendären bunten Häusern. Am Nachmittag Zugfahrt mit dem Tren de la Costa ins Tigre-Delta, ein Labyrinth aus unzähligen Inseln. Die Rückfahrt erfolgt mit dem Schiff über den berühmten Río de la Plata. Abends haben Sie auf Wunsch die Möglichkeit, eine Tango-Show zu besuchen. (FA)
  • 4. Tag Salta: Morgens Flug nach Salta. Das charmante Städtchen verzaubert mit seinem mediterranen, lieblichen Ambiente. Luxuriöse Herrschaftshäuser und eine kolossale Kathedrale zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt. Im Rahmen Ihrer Stadtbesichtigung besuchen Sie das Archäologische Museum. Eine spannende Ausstellung gibt Ihnen einen faszinierenden Einblick in die Kultur der Inka und bereitet Sie auf Ihren Reiseverlauf in Bolivien und Peru vor. Vom Hausberg San Bernardo lässt sich der Ausblick über die Stadt und die angrenzenden subtropischen Wälder genießen. (FA)
  • 5. Tag Cafayate: Ausflug nach Cafayate, ins Land der Sonne und des Weines. Insbesondere der Park voller Blumen und die kleinen ruhigen Straßen ergänzen die wundervolle Architektur der Stadt. Ihr Mittagessen erwartet Sie auf dem herrlich gelegenen Weingut Bodega El Porvenir, auf dem Sie sich vom Duft nach Eiche und der Torrontés-Traube berauschen lassen. Nachmittags erkunden Sie die CafayateSchlucht mit ihren bizarren Felsformationen und faszinierenden Ausblicken auf die Anden. (FM)
  • 6. Tag Mit dem Zug in die Wolken: Heute erwartet Sie der Tren a las Nubes zur Fahrt auf einer der berühmtesten Zugstrecken der Welt. Traumhafte Landschaften, wunderschöne Täler und steile Schluchten erleben Sie zwischen San Antonio de los Cobres und La Polvorilla auf 4.220 m Höhe.  Von hier aus fahren Sie mit dem Bus nach Purmamarca, einem kleinen Ort am Fuße des Berges der sieben Farben, der durch sein Farbspiel eine faszinierende Atmosphäre schafft und einen rasch glauben macht, in einer Märchenlandschaft gelandet zu sein. (FA)
  • 7. Tag Quebrada de Humahuaca: Der Vormittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Nachmittags erkunden Sie die famose Schlucht Quebrada de Humahuaca (UNESCO-Welterbe), durch deren spektakuläre Felswände einst eine alte Straße der Inka führte. Besonders imposant ist neben der einzigartigen Natur auch die Festung Tilcará, ein nationalgeschichtliches Denkmal inmitten einer beeindruckenden Kakteenlandschaft. (FA)
  • 8. Tag Willkommen in Bolivien: Fahrt zur bolivianischen Grenze. Der Weg durch die manchmal an Mondlandschaften erinnernde Hochebene lohnt sich allemal! Am Abend erreichen Sie Uyuni. (FLA)
  • 9. Tag Grandioses Meer aus Salz: Endlos breitet sich das Naturjuwel Salar de Uyuni auf 3.700 m über dem Meeresspiegel bis zum Horizont aus. Alles scheint wie von Meisterhand gemalt – vollkommen, wunderschön, einzigartig. (FLA)
  • 10. Tag Vulkane, Mumien und Dampflokomotiven: Ihr heutiger Ausflug führt Sie zum magischen Berg, dem Vulkan Tunupa. Sein Krater erhebt sich im gelb-rötlich leuchtenden Farbenspiel eindrucksvoll aus den endlosen Weiten. Für die AymaraIndianer ist er ein mythisches Wesen, das mit den Gesetzen der Pachamama Hoffnung und Frieden lehrt. Jahrhundertealte Mumien erwarten Sie im Anschluss an dieses Naturschauspiel. Tolle Fotomotive bietet Ihnen auch der Eisenbahn-Friedhof. Unzählige antike Dampfloks und Waggons rosten mitten in der Wüste vor sich hin – ein echter Abenteuerspielplatz. (FLA)
  • 11. Tag La Paz: Flug nach La Paz. Die wuselige Stadt bietet eine große Fülle an Erlebenswertem und kann mit einigen Weltrekorden aufwarten. Sie besuchen die koloniale Altstadt und finden auf dem bunten indianischen Markt alles, was man als Schamane so für den täglichen Ritualgebrauch benötigt. Anschließend erwartet Sie eine Reise auf den Mond – ins bizarre Valle de la Luna. (FMA)
  • 12. Tag Titicaca-See: Die Wiege der Inka Heute erkunden Sie die Sonnen- und die Mondinsel. Auf der in Bolivien gelegenen Sonneninsel soll der Legende nach der Sonnengott gewohnt haben und von dort seine Kinder Manco Capac und Mama Ocllo zur Gründung des Inka-Imperiums in die Welt geschickt haben. Nach einer kurzen Wanderung kommen Sie in Ihrem Hotel an. Abends können Sie einen spektakulären Sonnenuntergang über der Königskordillere erleben. Mystisch ist der See und voller Geheimnisse – er wird Sie nachhaltig beeindrucken! (FMA)
  • 13. Tag Titicaca-See: Am Morgen können Sie in eigener Regie über die idyllische Insel schlendern. Vor Ihrem Mittagessen mit Blick auf den See besuchen Sie die Inka-Stufen und deren heilige Quelle. Eine Tragflügelbootsfahrt bringt Sie zur malerischen Kleinstadt Copacabana. Nachmittags fahren Sie entlang des Titicaca-Sees nach Puno. (FM)
  • 14. Tag Titicaca-See: Ein weiterer Tag ganz im Zeichen des Titicaca-Sees, von dem man glaubt, dass dort die Wiege der Inka-Zivilisation liege. Sie besuchen die schwimmenden Schilfinseln der Uros-Indianer und die Insel Taquile. Der Ausflug gibt Ihnen einen Einblick in die Lebensweise der Einheimischen. Auf der Insel Taquile haben die Quechua-Indianer ihre Traditionen weitgehend erhalten und leben nach dem alten System der Inka. (FM)
  • 15. Tag Fahrt mit dem Titicaca Explorer: Mit dem Titicaca Explorer fahren Sie im edlen Stil der großartigen Pullman-Züge der 1920er Jahre nach Cusco. Die etwa
    10-stündige, äußerst angenehme Fahrt durch das Hochland der Anden ist ein Erlebnis für sich. Durch die großen Fenster lassen sich die fantastischsten Landschaften bestaunen. Höchster Punkt der Zugfahrt ist der La Raya-Pass auf 4.312 m Höhe. Am frühen Abend erreichen Sie Cusco. (FMA)
  • 16. Tag Heiliges Tal und Cusco: Der Ort Pisac erwacht jeden Sonntag zum Leben, wenn die Bewohner aus den umliegenden Dörfern zum Markt strömen und ihre andinen Produkte verkaufen. Fotografieren Sie das bunte Treiben, bevor Sie weiter zur Ollantaytambo-Festung fahren, um dort den Sonnentempel, erschaffen aus sechs gigantischen Monolithen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 50 Tonnen, und die Terrasse der Zehn Nischen zu besichtigen. (FA)
  • 17. Tag Machu Picchu: UNESCO-Weltkulturerbe Eine wunderschöne Zugfahrt führt Sie durch das subtropische Urubamba-Tal. Durch die großen Panoramafenster bieten sich Ihnen wundervolle Ausblicke in tropische Schluchten und auf Ruinen aus der Inka-Zeit. Auf etwa 2.400 m Höhe erkunden Sie ausführlich Machu Picchu (UNESCO-Welterbe), die wohl berühmteste und faszinierendste archäologische Stätte Südamerikas. Sie sehen den Felsen, an dem man die Sonne  festbindet, und genießen die mystische Stimmung dieses einmaligen Ortes. Machu Picchu gehört immer noch zu den größten Mysterien der Archäologie: Welche Bedeutung hatte der Ort für das Inka-Volk? Warum verließen sie ihre Stadt in den Wolken? Rätselnd fahren Sie am Nachmittag zurück nach Cusco. (FA)
  • 18. Tag Rückflug: Heute erfolgt der Transfer zum Flughafen. Rückflug über Lima nach Deutschland. (F)
  • 19. Tag Ankunft in Deutschland

Termine 2024 / 2025


  • 25.04.24 – 13.05.24 (19 Tage)
  • 24.10.24 – 11.11.24 (19 Tage)
  • 24.04.25 – 12.05.25 (19 Tage)
  • 23.10.25 – 10.11.25 (19 Tage)
  • 23.04.26 – 11.05.26 (19 Tage)

Preise 2024 / 2025

  • ab 9.420€ pro Person

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Zugfahrt vom Titicaca-See nach Cusco
Zugfahrt vom Titicaca-See nach Cusco

Geschichte des Bahnlands Argentinien

Staat oder Privat? – Argentiniens Dilemma

Präsident Juan Peron ließ 1948 alle Eisenbahngesellschaften verstaatlichen und zur Ferrocarriles Argentinos (FA) zentralisieren. So wurden auch alle Strecken, Bahnen und Stationen ausländischer Gesellschaften angekauft, vor allem britische Unternehmen und Ingenieure hatten in den Jahrzehnten vorher das argentinische Schienennetz zum modernsten Südamerikas ausgebaut. Argentinien bezahlte mit der Lieferung von Fleisch und Getreide im Wert von 150 Millionen Pfund an das kriegsmüde Großbritannien. Nach einem großem Boom der allgemeinen „Nationalisierung“ Argentiniens erlebte die Eisenbahn 1954 in Argentinien ihren Höhepunkt des Ausbaus, mit einer Gesamtstreckenlänge von 47.000 km, das größte Schienennetz in Lateinamerika. Dies ist bis heute nie wieder erreicht worden. Es folgten bereits in den 60er Jahren massive Rationalisierungen, der lange Niedergang begann. Die Militärjunta kürzte bis 1980 auf gut 30.000 km Gesamtlänge und kappte einige entlegene und unwirtschaftliche Gebiete von der oft einzigen Verkehrsverbindung. Die Zahl der jährlichen Passagiere ging von 539 Mio. (1960) auf 264 Mio im Jahr 1990 zurück. Ein schwieriger Privatisierungsprozess begann 1989, die FA wurde 1995 aufgelöst, die schon lange ein finanzielles Fass ohne Boden für den nun mehr wieder demokratischen Staat geworden war. Es sollte grandios scheitern, die Zustände wurden desolater, es gab massive Widerstände, auch Wirtschaftskrisen plagten das Land. Präsidentin Christiana Kirchner beschloss im März 2015 dann die Kehrtwende und die Re-Nationalisierung. Doch die Goldenen Jahre des gut versorgten argentinischen Eisenbahnern sind vorbei.

Das Scheitern des Trasandino – die Bahn-Verbindung über die Anden

Tren a las Nubes
Tren a las Nubes

Der Transport von Menschen und Gütern zwischen Argentinien und seinem ungeliebten Nachbarn Chile stellte Ingenieure wie Seefahrer stets vor große Herausforderungen. Die steil aufsteigenden Anden und das ebenso ungastliche weil sturmgepeitschte Kap Horn meinte es nicht gut mit den Brudernationen. Lange geplant, aber erst relativ spät verwirklicht, konnte der Anden-Durchbruch mit der Bahn im Jahre 1910 offiziell gefeiert werden. Der 248 km lange Trasandino zwischen Los Andes (Chile) und Mendoza (Argentinien) wurde eröffnet und verband endlich die beiden Schienensysteme. Der Bau eines ersten Streckenabschnitts auf chilenischer Seite begannen bereits 1887. Für den Reisenden dieser Zeit eröffnete es eine exzellente Alternative zur Passage mit dem Schiff. Von Buenos Aires aus benötigte man per Schiff 11 Tage bis in die chilenischen Hafenstadt Valparadiso, während der Zugreisende nun nur noch 36 Stunden für das gleiche Ziel aufbringen musste.

Doch das Aufkommen des kommerziellen Luftverkehrs machte dem transandischen Personentransport den Garaus. Und das obwohl es bis heute keine festen Straßenverbindungen oder Autobahntunnel durch das menschenfeindliche Gebirge gibt. Doch bereits 1984 wurde sogar der transnationale Güterverkehr auf der Strecke komplett eingestellt. Letztendlich waren es die astronomischen Betriebskosten welche auch den Warenverkehr auf Schienen durch das Hochgebirge rasch absurd werden ließen. Von Anfang an war die Transandino mehr ein Abenteuer als ein kommerzieller Erfolg. Die Anden sind natürlich Erdbebengebiet. Es kommt zu ständigen Schäden durch Lawinen bzw. Erdrutsche und Steinschlag, sowie Fluten in der 3 monatigen Regenzeit, in der sowieso jede Strecke und Straße gesperrt ist. Dazu kamen zeitweise ernsthafte diplomatische Reibereien der Nachbarländer, die sich in den späten 70er Jahren zu einer akuten Kriegsgefahr entwickelten. Heute sind die Beziehungen aber völlig normalisiert. Seit der Jahrtausendwende gab es von beiden Ländern aus Versuche und Verträge den Personenverkehr der Transandino wieder aufleben zu lassen. Eine komplette Modernisierung und Umbau auf Breitspur wurde beschlossen und begonnen. Doch die Fortschritte sind äußerst bescheiden, die Strecke nach mehr als 30 Jahren Zerfall und Verwitterung wieder anständig befahrbar zu machen.

Es sind Zweifel angebracht, ob sich ein neues Milliarden schweres Megaprojekt nun wirtschaftlich lohnen könnte, da ja schon der Bau der Originalstrecke als eben solche so grandios gescheitert ist. Während die Chilenen auf ihrer Seite die Strecke weiterhin für den eigenen Gütertransport verwenden, hauptsächlich wird Kupfer aus den zahlreichen Minen verfrachtet, gibt es auf argentinischer Seite keinerlei Bodenschätze. Hier hofft man auf die weitere touristische Erschließung, wie sie auf der weiter nördlich gelegene transandischen Zugverbindung vollzogen wurde.

Seit ein paar Jahren haben sowohl Chile als auch Argentinien zwar das Recht, das jeweilige andere Territorium zu befahren, was aber sehr selten in Anspruch genommen wurde. So ca. ein- bis zweimal im Jahr traf ein Güterzug aus Argentinien in Antofagasta ein. Die entsprechenden Bahnbetreiber sind die argentinische Belgrano Cargas und die chilenische FERRONOR bzw. FCAB. Personen dürfen auf diesen Zügen nicht befördert werden. Der Lokführer hätte mit einer schweren Bestrafung zu rechnen, seit vor ein paar Jahren Touristen dort auch schon für Unfälle gesorgt haben.

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Tren a las nubes – Schmalspur zu den Wolken

  • Länge: 217 km (Hin und zurück 434 km)
  • Fahrtzeit: 15 Stunden
  • Breite: 1.000 mm
  • Brücken: 29
  • Tunnel: 21
  • Viadukte: 13
  • Kehrschleifen: 2
  • Spitzkehren: 2
  • Zug-Passagiere: 170 (geplant 400)
  • Zugwagen: 2 Passagierwagen, 1 Bistro, 1 Speisewagen, 1 Servicewagen

Video zum Tren de la nubes

Eine komplettte Folge der DWR-Eisenbahnromantik dreht sich um den Tren de la nubes. In rund 30 Minuten gibt der Film einen guten Einblick:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Streckenverlauf Salta–Antofagasta (ursprüngliche Strecke)

Tren a las nubes - Zug zu den Wolken - Argentinien - Streckenverlauf
Zug zu den Wolken – Argentinien – Streckenverlauf

Nach der Eröffnung des Panama-Kanals 1914 glaubte man es würde den südamerikanischen Eisenbahnbau massiv ankurbeln und es würden gleich mehrere große transkontinentale Strecken von Ost nach West entstehen. Bis heute gibt es diese nicht. Die Strecke SaltaAntofagasta als nördliche Transandino hätte eine solche werden können. Die Idee als solche für das wirtschaftliche Potential schien einleuchtend. Die argentinischen Pampas mit ihren überaus reichhaltigen landwirtschaftlichen Produkten, vor allem aber Vieh, hätten in den großen chilenischen Hafen von Antofagasta transportiert werden können, um dort auf wesentliche schnellerem Weg auf die boomenden Märkte der nordamerikanischen Westküste zu gelangen. Auch die weitere Erschließung der mineralreichen Bergbaugrenze zwischen Argentinien und Chile erschien lohnenswert. Jedoch brach die Nitrat-Industrie bereits in den 1920er Jahren ein, so verlor auch die früher wirtschaftlich so bedeutende Atacama-Wüste zwischen Salta und Antofagasta, mit seinen reichhaltigen Salpeter-Lagerstädten immer mehr an Bedeutung. Neben den oben erwähnten technischen Schwierigkeiten einer Andenüberquerung, für Schwerlast unmöglich, waren es auch die protektionistischen Eliten und Großgrundbesitzer beider Länder, die dem transandinischem Handel eher feindlich gegenüber standen.

Fahrplan, Preise & Tickets

Fahrplan: Der Tren a la Nubes ist seit Mitte August 2008 nach einer mehr als 3-jährigen Pause wegen Sicherheitsproblemen wieder in Betrieb. Der neue Betreiber ist die Firma EcoTren. Er fährt von Salta jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag um 7:05 Uhr bis zum Viaducto La Polvorilla und kommt gegen Mitternacht wieder zurück.

Bus oder Bahn: Aber es gibt verschiedene buchbare Optionen. Alternativ kann man mit dem Bus zurück, was wesentlich schneller aber unkomfortabler von Statten geht oder vom Endpunkt aus Fahrten angebotene Touren mit dem Jeep wahr nehmen. Es wird dringend empfohlen, die Zugfahrt vorher zu reservieren.

Tarif & Reservierung: Die Tarife und die Möglichkeit einer Online-Reservierung gibt es hier. Es gibt leider noch keine offizielle Webpräsenz auf Englisch, es wird eine telefonische Reservierung unter der dort groß angegebenen Nummer empfohlen. Man sollte die Online-Reservierung bei Drittanbietern vermeiden, alternativ kann man auch in jedem Reisebüro in Buenos Aires oder Salta selbst (was auch ohne Zug eine Reise wert ist) buchen. Ausländer zahlen für das Ticket ca. 850 Argentinische Pesos.

Wenn Sie Land & Leute gern auf einer organisierten Zugreise kennen lernen möchten, könne Sie sich hier informieren. Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Reisetraum per Bahn:

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Der spektakuläre Patagonien-Express „La Trochita“

  • Länge: 402 km
  • Breite: 750mm
  • Eröffnung: 1935
  • Henschel-Lok 101 und 104
Patagonien-Express La Trochita Argentinien - am Bahnhof
Patagonien-Express La Trochita Argentinien – am Bahnhof

Der preisgekrönte US-amerikanische Reiseschriftsteller Paul Theroux ist einer der bekanntesten englischsprachigen Autoren der Gegenwart. In The Old Patagonian Express, 1979 beschrieb er in seinem unnachahmlich bissigen und humorvollem Stil seine Bahnreise von der heimischen Bostoner Subway durch den gesamten Doppelkontinent bis ins südliche Patagonien. Ein passionierter „Schmalspur-Fan“ , dessen literarisches Werk endlich mal ins Deutsche übersetzt werden sollte, meinen wir am Rande.

Ähnlich wie die Transandino war die ursprüngliche Old Patagonia wirtschaftlich nie ein Gewinn und stets der Großzügigkeit und dem guten Willen des Staates unterworfen, die Strecke mit massiven Zuschüssen weiter zu betreiben. In den 70er Jahren verlagerte sich der spärliche Güterverkehr auf die Straße und die Provinzverwaltungen schlossen in 90er Jahren den planmäßigen Betrieb zeitweise sogar vollständig, nachdem die Staatsbahn Ferrocarriles Argentinos die Verantwortung für diese gerne abgab. Wie beim Zug zu den Wolken fahren heute nur noch Touristen und keine Bewohner der Region mit der Bahn. Die Preise sind für den Patagonier astronomisch, er fährt Auto oder Bus.

Patagonien-Express La Trochita Argentinien - in voller Fahrt
Patagonien-Express La Trochita Argentinien – in voller Fahrt

Kann es etwas schöneres geben als durch ein fast menschenleeres Ödland namens Patagonien mit einer Henschel-Dampflok zu streifen? Schon Charles Darwin wurde von einer eigenartigen Faszination zu dieser Leere erfasst, als er mit seiner Beagle hier mehrmals anlegte. Wer sich in die Provinz Chubut wagt kann mit dem Viejo Expreso Patagónico den Mythos dieser Steppe hautnah erleben.

Video Patagonien-Express

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Haben Sie die lange Anfahrt von Buenos Aires durch die Pampa (natürlich mit der Bahn) hinter sich? Dann willkommen im Startort Esquel, im Lande der Mapuche am Fuße der Anden. Ein hervorragendes Skiressort (garantiert das halbe Jahr Schnee von guter Qualität) sowie zwei touristisch gut ausgebaute Nationalparks sind quasi um die Ecke. Zu empfehlen ist in jedem Fall der Parque Nacional Los Alerces. Neben Gletscherseen; es ist ein Mekka für Angler, bestaunt man hier die bis zu 3000 Jahre alten Zypressenwälder, die nur hier gerettet werden konnten und namensgebend für den Park sind. Die nördlichen Streckenabschnitte in der Provinz Rio Negro sind nicht so gut organisiert, wenn man vom gut ausgebauten Esquel kommt. Jedoch lohnt sich hier unbedingt auch ein Abstecher in den Nationalpark am fjordähnlichen Lago Nahuel Huapi. Im See, den die Mapuche “Insel des Jaguar” nennen, soll ein plesiosaurierartiges Ungeheuer leben. Der See, wie das nördliche Patagonien finden sich auch lesenswert in Che Guevaras The Motorcycle Diaries wieder.

Fantastische Fernsichten auf die Anden, Wiesen und Weideland, sowie verlassene Bahnhöfe und Wasserstationen warten auf den passionierten Fotografen. Die Region ist sehr windig, schwere Wolken können schnell über die Berge jagen, plötzliche Wetterwechsel und sehr dramatische Lichtstimmungen sind üblich.

Fahrplan, Preise & Tickets

Für alle, die dem Spanischen mächtig sind, bietet die offizielle Website des Patagonien-Express Informationen und vor allem Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme. Wenn Sie Land & Leute gern auf einer organisierten Zugreise kennen lernen möchten, gibt es zahlreiche Angebote. Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Reisetraum per Bahn:

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Südlicher geht’s nicht: Per „Tren del fin del mondo“ durchs Feuerland

  • Länge: 7 km (Originalstrecke 25km)
  • Fahrtdauer: 1 Stunde
  • Abfahrt: 3 mal am Tag – ganzjährig
  • Preis: 64 Dollar

Video zum Tren del fin del mondo

Dieser Film stellt die Strecke, die Technik und die Natur des Tren del fin del mondo im Nationalpark Feuerland in knapp vier Minuten vor.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Streckenverlauf der Feuerland-Bahn

Tren del fin del mundo - Zug am Ende der Welt - Argentinien, Feuerland - Schwarze Lok
Tren del fin del mundo – Zug am Ende der Welt – Argentinien, Feuerland

Wer schon von der eigentümlichen Szenerie Patagoniens angetan war, wird sich gewiss in Feuerland verlieben. Sie müssen es nur irgendwie in die Provinzhauptstadt Ushuaia schaffen, um die Ferrocarril Austral Fueguino (dt: Süd-feuerländische Eisenbahn) besteigen zu können. Mit den chilenischen Punta Arenas und Puerto Williams konkuriert die Stadt berechtigterweise sich als die südlichste Stadt der Welt zu bezeichnen.

Die Große Feuerland-Insel galt bis in die 40er Jahre hinein, als so ungastlich, dass sich kaum jemand freiwillig hier ansiedelte. Nachdem Abenteurer keine wertvollen Bodenschätze fanden, so wurde die Insel bekannt als Strafkolonie. Die heutige Touristenbahn (die südlichste funktionale Eisenbahn der Welt) wurde in Zwangsarbeit von Häftlingen erbaut und über Jahrzehnte als Gefangen- und Versorgungstransport genutzt. Um Personal und Sträflinge z.B in den Wald zu Forstarbeiten und zurück zu verfrachten. Von 1923 bis 1944 saß z.B. der Serienkiller aus Buenos Aires Petiso Orejudo (etwa “großohriger Wicht”) hier ein, aber auch viele oppositionelle Junta-Gegner.

Die einstündige Fahrt vermittelt einen hervorragenden Eindruck von den Hinterlassenschaften der Häftlinge wie über den biologischen Reichstums der Insel. Der wunderschöne Nationalpark ist gewiss der vielseitigste des Landes. Auf einer riesigen Fläche von 63.000 Hektar, zwischen der eher milden Küste des Beagle-Kanals und dem südlichen Endstück der Anden gelegen, wechseln sich hier Täler, Flüsse und Seen, sowie subarktische Wälder, Torfmoore und Hochsteppe ab.

Fahrplan, Preise & Tickets

Wenn Sie Land & Leute gern auf einer organisierten Zugreise kennen lernen möchten, können Sie sich hier informieren. Erfüllen Sie sich jetzt Ihren Reisetraum per Bahn:

Durch Lateinamerika mit dem Zug: Jetzt Reise anfragen!

Für alle, die auf individuelle Abenteuer aus sind, finden nachfolgend die wichtigsten Infos zur Feuerland-Bahn:

Fahrplan: Pro Tag verkehren drei Züge vom Bahnhof am Ende der Welt. Los geht’s um 9 Uhr, 12.30 Uhr und um 15. Uhr. Die Fahrzeit beträgt eine Stunde.

Preise: Ein Erwachsener zahlt ab 36 Euro für die Hin- und Rückfahrt. Für die erste Klasse bzw. Premium-Klasse werde höhere Beträge fällig.

Tickets & weitere Informationen: Wer sich für eine Fahrt mit der Feuerland-Bahn interessiert, kann sich hier auf der vorbildlichen Homepage der Bahn informieren. Gut bebildert, informativ, deutschsprachig und erste Anlaufstelle für Reservierungen. Ähnliches fehlt der Trochita leider.


Noch Fragen oder Anmerkungen? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar - einfach nach unten scrollen! Für weitere Bahn-News können Sie unseren Newsletter abonnieren und bahndampf.de auf Facebook folgen.

Weitere Themen