Die TV-Sendereihe Jäger der versunkenen Lok im SWR begleitet die Bergung der ältesten Dampflok Deutschlands – der „Rhein“, die 1852 in den gleichnamigen Fluss fiel. Alle TV-Folgen Eisenbahn-Romanik extra „Jäger der versunkenen Lok“ können Sie hier nachschauen. Ebenfalls gibt es alle Infos und Hintergründe zur Bergung sowie zu TV-Sendezeiten, Webcam, weitere Info-Quellen und Folgen in der Mediathek des SWR-Fernsehens – und zu den Hintergründen der abgesagten Bergung.

Jäger der versunkenen Lok SWR

Die Bergung der wohl ältesten Dampflok Deutschlands ist ein Goßereignis 2018 für alle Eisenbahn-Fans. Der SWR begleitet die „Jäger der versunkenen Lok“ mit einer Vielzahl an Extra-Sendungen aus der Reihe Eisenbahn-Romantik; die Bergung selbst soll am 21. Oktober 2018 stattfinden. UPDATE: Am 1. Oktober 2018 wurde die Bergung leider abgesagt.

Bitte wählen Sie für detaillierte Informationen den gewünschten Abschnitt im Inhaltsverzeichnis an:

Keine Dampflok: Bergung abgesagt

Die Suche nach der vor 166 Jahren im Rhein bei Germersheim versunkenen Lokomotive ist gescheitert. Der wissenschaftliche Leiter der Suche, Bernhard Forkmann, der auch als Geophysiker verantwortlich für die Ortung war, sprach von einem „Desaster“. Der Freiberger Professor hatte offenbar Anomalien unter dem Flußbett falsch interpretiert. Er hatte die geologischen Anomalien zuvor eindeutig einem sechs Meter langen und 20 Tonnen schweren Eisenkörper zugeschrieben. Ursprünglich sollte die älteste Dampflokomotive Deutschlands am 21. Oktober 2018 aus dem Rhein geborgen werden.

Alle Folgen „Jäger der versunkenen Lok“ hier nachschauen

Der SWR hat in der Reihe Eisenbahn-Romantik eine vierteilige Serie der Vorbereitung der Bergung dokumentiert.

Jäger der versunkenen Lok, Teil 1: Als „Der Rhein“ in den Rhein fiel

Vor 106 Jahren verunglückte die Titanic und versank im Atlantik. Auf den Tag genau 60 Jahre und zwei Monate früher, nämlich schon am 14. Februar 1852 fiel eine funkelnagelneue Lokomotive aus der Karlsruher Maschinenbaufabrik Keßler bei der Auslieferung vom Schiff und versank bei Germersheim im Rhein. Bis heute hat sie kein Mensch mehr gesehen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.


Mehr Informationen

Jäger der versunkenen Lok, Teil 2: 25 Jahre Schatzsuche

Ein kleiner Junge aus Cochem an der Mosel liest von der im Rhein versunkenen Lok. Und macht sich auf die Suche. Wo liegt sie? Welche Informationen gibt es über sie?

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Jäger der versunkenen Lok, Teil 3: Eisenbahn-Pioniere im Südwesten

1852 versinkt die Lok „Rhein“ beim Transport im Rhein. Warum aber wurde eine Lok überhaupt per Schiff transportiert? Das Eisenbahnwesen war zu dieser Zeit im Südwesten erst am Entstehen. 1840 werden die ersten 18,5 Streckenkilometer zwischen Mannheim und Heidelberg eröffnet. Sie werden von privaten Kapitalgebern gebaut – mit einer Dividende von bis zu 17 Prozent eine lukrative Angelegenheit.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Jäger der versunkenen Lok, Teil 4: Vorbereitungen für die Bergung

Es wird langsam ernst, die mögliche Bergung steht unmittelbar bevor. Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen und in die akribischen Planungen zur Hebung.

  • wird nach Ausstrahlung im SWR-Fernsehen hier bereitgestellt

Vorbereitung auf die Bergung

Viele kleine und große Maßnahmen sind nötig, um die historisch und industriekulturell bedeutsame Lok mit dem schicksalhaften Namen „Rhein“ zu bergen. Zunächst wurde Ende August bereits eine Buhne, also ein zwei Meter hoher Steinwall, im Rhein abgetragen, unter der die Fundstelle der Lok liegt. 50 Meter vor dem Rheinufer haben die Lok-Jäger Horst Müller, Uwe Breitemeier, Volker Jenderny und der Geophysiker Prof. Dr. Bernhard Forkmann den sechs Meter langen Eisenkörper mittels Magnetmessungen gefunden.

Anfang September wurde ein Ponton, also eine Plattform, im Rhein verankert. Auf diesem Ponton steht der Spezialbagger, der die Aushubarbeiten vornimmt und die Spundwände in den Flussboden geschlagen hat. 21-Meter-lange Eisenbalken hat das Bergungsunternehmen OHF dafür zunächst in den Rheinboden gerammt, um anschließend die 30 Meter langen Spundwände zu errichten. 200 Tonnen Stahl kommen hier zum Einsatz. So wird der Fundort während der Bergung vor der Strömung des Rheins geschützt. Dies ist nötig, um die Industrietaucher während ihrer Arbeit zu schützen und um zu verhindern, dass die Kiesmassen nach dem Aushub zurückgespült werden.

Der Spezialbagger mit Greifzange wird 3.000 Tonnen Kies, Sand und Geröll aus dem Weg schaffen, die die Lok bedecken. Mitte September werden die Baggerarbeiten bereits eine Tiefe von vier Metern erreicht haben. „Wir wissen noch nicht, was wir bei den Baggerarbeiten genau finden. Es besteht die Gefahr, dass große Steine, Bäume oder Ähnliches das Vordringen zur Lok erschweren“, sagt Wolfhard Neu vom Bergungsunternehmen.

Seit Ende September geht es an die Feinarbeit: Industrietaucher legen die Lok mit Kiessaugern behutsam frei, um sie nicht zu beschädigen. Weiteren 2.000 Tonnen Material werden sie mit ihren Saugern zu Leibe rücken. Anfang Oktober steht ein besonders spannender und spektakulärer Moment bevor: Der erste Sichtkontakt mit der Lok wird aller Voraussicht nach die eindeutige Identifikation ermöglichen. „Aktuell basiert die Annahme, dass es sich tatsächlich um die Lok ‚Rhein‘ handelt, allein auf den Magnetresonanzbildern. Eine Überraschung beim Freilegen ist also noch möglich“, sagt Tobias Bartenbach, Leiter des Projektbüros „Jäger der versunkenen Lok“. Volker Jenderny, Mitinitiator der Bergung vom Eisenbahnmuseum Bahnwelt Darmstadt Kranichstein, ergänzt: „So ein Projekt macht man einmal in seinem Leben, ich bin gespannt wie Bolle, was wir da nun wirklich aus dem Wasser holen werden.“

Nach der Identifikation muss das Bergungsunternehmen entscheiden, wie der massige Metallkörper unbeschädigt aus dem Wasser gehoben werden kann. „Wir werden die Lok mit Gurten heben oder eine Palette darunter schieben. Dabei müssen wir beachten, dass die Lok nicht abrutschen und zurück in den Rhein fallen kann“, sagt Wolfhard Neu. Es bleibt also spannend in den letzten 40 Tagen bis zur Bergung der ältesten im Original erhaltenen Dampflok Deutschlands am 21. Oktober 2018.

Hintergrund Jäger der versunkenen Lok

Sie ist das älteste Denkmal deutscher Eisenbahngeschichte und ein wertvolles Gut der Industriekultur – die Dampflok „Rhein“. 1852 in den Kessler-Werken in Karlsruhe gebaut, fiel sie im selben Jahr auf dem Weg zu ihrem Einsatzort auf der Bahnstrecke Düsseldorf-Elberfeld bei Germersheim in den Rhein. Dort liegt dieser „Schatz“ nun seit 166 Jahren begraben. Bisherige Versuche, die Lok „Der Rhein“ zu bergen, schlugen fehl,  dann geriet sie in Vergessenheit. Spätere Anläufe zur Ortung zogen sich über Jahrzehnte hin. Doch nun endlich wurde der „Schatz im Rhein“ wiederentdeckt, die Bergung soll am 21. Oktober 2018 stattfinden.


Noch Fragen oder Anmerkungen? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar - einfach nach unten scrollen! Für weitere Bahn-News können Sie unseren Newsletter abonnieren und bahndampf.de auf Facebook folgen.

Weitere Themen