Verlassene Hotels, verfallene Freizeitparks oder längst geschlossene Krankenhäuser – ein Ausflug zu einem verlassenen Ort verspricht ein besonderes Abenteuer. Der Reisekonzern TUI hat in einer interaktiven Karte über 100 Lost Places in Deutschland und Europa zusammengestellt. Welche davon sich besonders gut mit der Bahn erreichen lassen und was Sie bei einem Besuch von Lost Places beachten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber – das sind die 10 besten Lost Places in Deutschland für die Anreise per Bahn. Neugierig? Gleich günstige Bahntickets buchen:

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Was macht Lost Places so besonders?

Das Urban Exploring, also das Erkunden von verlassenen Orten, erfreut sich seit Jahren einer immer weiter zunehmenden Beliebtheit. Die Gründe dafür sind zahlreich. Zum einen schafft die Optik des Verfalls eine besondere Ästhetik sowie eine geheimnisvolle Atmosphäre, was viele Menschen fasziniert. Außerdem sind Lost Places weniger überlaufen als herkömmliche Touristenattraktionen und vermitteln dadurch ein begehrtes Gefühl von Authentizität und Exklusivität. Für viele stellt das Entdecken solcher Orte ein Abenteuer dar, das Spannung verspricht. Doch auch ein historisches Interesse kann ein Grund für den Besuch eines Lost Place sein. So repräsentieren diese verlassenen Orte nicht nur das Geheimnisvolle, sondern auch verlorene Träume, untergegangene Mächte, verschwundene Reiche und Schicksalsorte.

Der Reisekonzern TUI hat in einer interaktiven Karte über 100 Lost Places in Deutschland und Europa zusammengestellt. Von verlassenen Bahnhofsgebäuden über leere Fabrikgelände bis hin zu verfallenen Hotels oder Krankenhäusern ist alles dabei, was das Herz eines jeden Urban Explorers begehrt. Die Liste lässt sich nach Standort und Kategorie filtern. Zudem können Sie über die Karte herausfinden, ob für den jeweiligen Lost Places eine geführte Tour im Angebot ist. Die Planung der nächsten Erkundungstour gestaltet sich dadurch angenehm einfach.

Lost Places mit der Bahn - Villa Chateau Residenz
Lost Places mit der Bahn – Villa Chateau Residenz

Diese Lost Places sind gut mit der Bahn erreichbar

Viele Lost Places liegen etwas versteckt und sind daher eher schwer zugänglich. Andere lassen sich jedoch bequem und günstig mit der Bahn erkunden – gerade in Verbindung mit dem 49-Euro-Deutschlandticket. Im Folgenden finden Sie zehn Lost Places in allen Regionen Deutschlands, die Sie problemlos mit der Bahn erreichen können.

Kaffee HAG – Bremen

Die Fabrik Kaffee HAG mit dem gleichnamigen Straßennamen war 1907 das erste Unternehmen weltweit, das entkoffeinierten Kaffee herstellte. Täglich wurden hier 13.000 Pfund Kaffee hergestellt, später auch das Kakaopulver „Kaba“. Seit der Einstellung der Produktion 1987 ist der größte Teil der Fabrik ungenutzt.


Anreise mit der Bahn: Das Gelände im Stadtteil Walle erreichen Sie mit diversen Straßenbahnlinien ab dem Bremer Hauptbahnhof.

Höing Tierfutter – Verden an der Aller

In den 50ern gehörte das Produktions- und Mischwerk noch zu den modernsten seiner Art. 64 Jahre nach der Eröffnung wurde die Fabrik plötzlich geschlossen. Heute erinnern nur noch die alten Silos und leere Lagerhallen mit Betongerüsten an die damalige Fabrik voller Rohre, Kellersysteme und mehr.

Anreise mit der Bahn: Vom Bahnhof in Verden benötigen Sie nur gut 15 Minuten zu Fuß, um den verlassenen Ort zu erreichen.

Atomschutzbunker – Hamburg

Mitten in der Stadt in der Nähe des Millerntor-Stadions, steht ein einzigartiger Flakturm. Was viele nicht wissen, hier versteckt sich eine dreistöckige, unterirdische Bunkeranlage mit 3,75m dicken Wänden. Ursprünglich gebaut im 2. Weltkrieg und modernisiert im kalten Krieg, gilt dieser Atomschutzbunker noch immer als sichere Option im Notfall.

Anreise mit der Bahn: Vom Hamburger Hauptbahnhof bringen Sie in rund 15 Minuten unter anderem die U-Bahn-Linien 2 und 3 zum Atomschutzbunker.

Schellfischtunnel – Hamburg

Tief unter Altona befindet sich ein längst vergessener Schnelltunnel aus dem 19. Jahrhundert. Damals verband diese Bahnstrecke den Hafen mit dem östlichen Bahnhof Hamburg-Altona. Der 961 Meter lange Tunnel wurde damals hauptsächlich zum Transport von Fisch genutzt. Daher hat er auch seinen Spitznamen: Schellfischtunnel.

Anreise mit der Bahn: Mit dem ICE gelangen Sie schnell an den Bahnhof in Hamburg-Altona. Von dort sind es nur gut zwölf Minuten zu Fuß oder Sie nehmen die öffentlichen Verkehrsmittel und sind bereits in acht Minuten am Ziel.

Flughafen Tegel – Berlin

Einer der neuesten Lost Places in Deutschland, an den viele nicht direkt denken würden, ist der Flughafen Tegel in Berlin. Er schloss 2020 aufgrund des neuen Flughafens Berlin Brandenburg BER Willy Brandt. Zum Verdruss vieler Menschen, die für das Weiterbestehen kämpften. In Zukunft sollen hier neue Wohnungen und ein Technologiepark entstehen.

Anreise mit der Bahn: S-Bahn, U-Bahn oder Tram – Sie haben die Wahl. Vom Hauptbahnhof Berlin aus sind Sie in rund 45 Minuten am alten Flughafengelände.

Lost Places mit Bahn - Spreepark Berlin
Lost Places mit Bahn – Spreepark Berlin

Spreepark – Berlin

Einst der einzige Vergnügungspark in der DDR mit West-Fahrgeschäften. Der Freizeitpark und seine fantasiereichen Fahrgeschäfte wurden aufgrund von Insolvenz geschlossen. 2024 soll der neue Spreepark Kunst, Kultur und Natur harmonisch mit alten Lost Place Elementen verbinden.

Anreise mit der Bahn: Auch zum Spreepark führen viele Wege. Nehmen Sie am Hauptbahnhof die S9 oder die U5 sowie die S8. Diese bringen Sie in etwa 40 Minuten zu dem Lost Place im Osten der Stadt. Ausstieg ist dann der S-Bahnhof Plänterwald im Südosten Berlins.

Bio Campus – Frankfurt am Main

Der Bio-Campus in Frankfurt war einst Teil der Goethe-Universität. Ironischerweise übernehmen mittlerweile die über hundert verschiedene Pflanzenarten wieder den Gebäudekomplex. Und die Stadt kann sich nicht einigen, was sie mit dem Areal machen sollen.

Anreise mit der Bahn: Steigen Sie am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main in die U-Bahn-Linie 4 und Sie sind in nur 15 Minuten am Bio Campus. Alternativ bieten sich auch diverse Straßenbahnlinien an.

Weidenpescher Sportpark – Köln

Hier konnten einmal bis zu 16.000 Fußballfans sitzen und den ältesten Fußballverein Kölns beim Kicken zuschauen. Zur Blütezeit war das Weidenpescher Stadion das größte und modernste Deutschlands. Hier wurden zwei Deutsche Fußballmeisterschaften ausgetragen. Und sogar Sequenzen für „Das Wunder von Bern“ wurden hier gedreht.

Anreise mit der Bahn: In gut 20 bis 30 Minuten erreichen Sie den Sportpark Köln mit diversen S-Bahn- und Tram-Linien, die am Hauptbahnhof starten.

Kokerei Industriegelände – Dortmund

Einst war diese Kokerei in Dortmund eines der größten Kokereien im Ruhrgebiet. Zu Spitzenzeiten wurden hier täglich 5.200 Tonnen Koks zur Erzeugung von Roheisen produziert. Nach Jahren des Vergessens ist die alte Kokerei mittlerweile ein riesiges Museum.

Anreise mit der Bahn: Mit der U-Bahn-Linie 47 oder mit der S-Bahn 2 benötigen Sie vom Dortmunder Hauptbahnhof gut 20 Minuten bis zur alten Kokerei.

Volksbad Nürnberg – Nürnberg

Das Volksbad Nürnberg gilt als Juwel der Jugendstil-Badekultur. Hier konnten Menschen für 20 Pfennig Duschen, Baden und das Schwimmen lernen. Insgesamt gibt es drei Schwimmhallen, 14 Duschräume, ein Dampfbad, 66 Wannenbäder und sogar ein Hundebad. Heute können Sie Führungen durch das sehr gut erhaltene Bad buchen oder es sogar als Foto-Location mieten.

Anreise mit der Bahn: Die U1, U2 und U3 bringen Sie in nur sechs Minuten vom Nürnberger Hauptbahnhof zum Volksbad. Alternativ lässt sich die gut 1,4 Kilometer lange Strecke in rund 18 Minuten zu Fuß bewältigen.

Was ist beim Besuch von Lost Places zu beachten?

Viele Lost Places sind heute nicht mehr so schwer zugänglich wie noch vor einige Jahren – manche bieten mittlerweile sogar geführte Touren an. Ob die Begehung der US-Abhörstation auf dem Teufelsberg, Führungen durch die Berliner Unterwelten, oder eine begleitete Foto-Tour durch ausgewählte Gebäude der Beelitzer-Heilstätten – nie war die Entdeckung einer verlassenen Villa, eines alten Tunnels oder eines verfallenen Krankenhauses einfacher und organisierter als heute. Was außerdem beim Besuch von verlassenen Orten nicht vergessen werden sollte, verrät diese Checkliste:

  • Lost Places nicht allein, sondern in einer Gruppe erkunden.
  • Mindestens eine Kontaktperson über den Aufenthaltsort informieren.
  • An festes Schuhwerk und sicheres Equipment wie schnittfeste Handschuhe, eine Taschenlampe und ein tragbarer Erste-Hilfe-Kasten denken.
  • Die Atemwege durch eine Anti-Schimmel-Maske schützen.
  • Keine Souvenirs mitnehmen, außer Fotos und Videos.
  • Ist der Ort im Privatbesitz, ist der Zutritt verboten. Alles andere gilt als Hausfriedensbruch oder sogar Einbruch.
  • Fotos am besten ohne Standortangabe veröffentlichen, um einen Massenandrang zu vermeiden.
  • Bei unterirdischen Bauwerken, Kanalisationen und Tunnelsystemen empfiehlt sich die Mitnahme eines Geräts zur Messung der Sauerstoff-Konzentration.

Dabei ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass Sie den Ort in dem Zustand verlassen, wie Sie ihn vorgefunden haben. Nur so können die Lost Places dauerhaft erhalten bleiben.


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