Zwischen Gangelt und Schierwaldenrath im Kreis Heinsberg, in der Nähe von Aachen fast an der niederländischen Grenze gibt es eine große Attraktion. Denn hier fährt die Museumseisenbahn Selfkantbahn mit alter Dampflok und ganz wie früher auf den alten Meterspurbahnen. Auf den Spuren der alten Kaiser kann hier eine Fahrt durch das flache Land angetreten werden. Auf der letzten verbliebenen Strecke von 5,5 km fühlt man sich ganz in die alte Zeit in der Kleinbahn versetzt. Hier kann auch jeder Dampflok selber fahren. Infos, Geschichte, Videos, Fahrplan und Angebote zum Dampflok selber fahren gibt’s hier im Überblick.

Selfkantbahn - Bahnhof Schierwaldenrath

Die Gleisanlagen wurden liebevoll saniert und eine Sammlung von historisch wertvollen Kleinbahn-Lokomotiven wurde mit der Zeit aufgebaut. Diese sind heute in der großen Museumshalle und im Lokschuppen in Schierwaldenrath zu bewundern. Ein Erlebnis für Jung und Alt und für jeden Eisenbahnliebhaber. Denn hier stehen nicht nur die alten Lokomotiven, auch wechselnde Ausstellungen werden dem Besucher im Kreis Heinsberg geboten. Sie wollen selbst eine Dampflok auf der Selfkantbahn fahren? Hier geht’s zum Angebot:

Lokführer auf der Selfkantbahn

+++ Leider ist das Angebot aktuell nicht erhältlich. Dafür gibt’s bei Jochen Schweizer viele andere Erlebnisse rund um Züge, Autos und Motoren. +++ Bitte wählen Sie für detaillierte Informationen zur Selfkantbahn und über Preise, Tickets sowie Lokführer-Angebote den gewünschten Abschnitt im Inhaltsverzeichnis an.

Kurzinfo Selfkantbahn

Strecke
  • Gillrath – Schierwaldenrath, Kreis Heinsberg, Nordrhein-Westfalen
  • letztes Teilstück der Geilenkirchener Kreisbahn
Preise
  • 9 Euro (Erwachsener, Hin- u. Rückfahrt, komplette Strecke)
  • Deutschlandticket gilt hier nicht!
Fahrplan
  • Sonntags- und Feiertagsbetrieb zwischen April und Oktober
  • an Samstagen mit Ehrenlokführerbetrieb
  • in der Sommerzeit auch am Mittwoch
Fahrtdauer 25 Minuten für 5,5 Kilometer
Offizielle Website Website der Selfkantbahn

Ehren-Lokführer auf der Selfkantbahn: Dampflok selber fahren

Eine besondere Attraktion ist das zu buchende Angebot, einmal die Dampflok selbst über die Gleise zu fahren und sich so als Lokomotivführer zu fühlen. Viele kleine Jungen und Mädchen haben den Wunsch, später einmal Lokomotivführer zu werden. Die meisten Erwachsenen, die früher davon geträumt haben, haben allerdings einen anderen Beruf ergriffen. Daher ist dies ein besonders persönliches Geschenk für jeden, der sich nichts anderes sehnlicher wünscht, als einmal ein Lokomotivführer zu sein.

Hierbei handelt es sich um einen dreitägigen Kurztrip über ein Wochenende, bei der das Fahren einer Dampflok unter Anleitung eines Fachmanns möglich ist. Am ersten Tag werden die schriftlichen Unterlagen mit einer fachlichen Anleitung übergeben. Die zwei Übernachtungen finden einem Einzelzimmer in einem Gasthof vor Ort statt. Der Freitagnachmittag beginnt mit einer Begrüßung auf dem Gelände der Selfkantbahn in Schierwaldenrath mit einem Begrüßungsgetränk. Im Paket ist natürlich auch die reichhaltige Verpflegung für die drei Tage enthalten. Der Samstag beginnt mit einer Museumsführung und endet mit dem Lokführerschmaus. Hier gibt es dann auch das Ehrenlokführer-Zertifikat sowie eine Lokomotivführer-Mütze. Für die Fahrt am Sonntag kann der neue Lokomotivführer dann noch bis zu fünf Passagiere einladen. Ein einmaliges Erlebnis und Geschenk. +++ Leider ist das Angebot aktuell nicht erhältlich. Dafür gibt’s bei Jochen Schweizer viele andere Erlebnisse rund um Züge, Autos und Motoren. +++ 

Lokführer auf der Selfkantbahn

Wie der bekannte Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke die Dampflok-Mitfahrt auf der Selfkantbahn erlebt hat, gibt’s hier im Video zu sehen:


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Mehr Informationen

Leistungen beim Lofkührer-Wochenende auf der Selfkantbahn

  • 3-tägiger Kurztrip mit Dampflok selber fahren im Raum Mönchengladbach
  • Fahren einer Dampflok unter Anweisung des Fachmannes
  • Fachliche Anleitung mit schriftlichen Unterlagen
  • 2 Übernachtungen im Einzelzimmer des Gasthofes
  • Begrüßungsgetränk bei der Selfkantbahn am Freitagnachmittag
  • 1 Abendessen am Freitagabend
  • 1 reichhaltiges Frühstück in der Unterkunft am Samstagmorgen
  • 1 rustikales Mittagessen „Lokführerschmaus“ am Samstagnachmittag und Nachmittagskaffee bei der Selfkantbahn
  • 1 Selfkantbahn-Museumsführung
  • Ehrenlokomotivführer- Zertifikat
  • Lokomotivführer-Mütze
  • Fahrkarten für bis zu 5 Passagiere

Lokführer auf der Selfkantbahn

+++ Leider ist das Angebot aktuell nicht erhältlich. Dafür gibt’s bei Jochen Schweizer viele andere Erlebnisse rund um Züge, Autos und Motoren. +++ 

Sehenswürdigkeiten entlang der Selfkantbahn

Die Fahrt mit der Museumsbahn beginnt in Schierwaldenrath und führt über Birgden, Gelindchen, Stahe nach Gillrath zur Endstation. Die Strecke ist insgesamt nur 5,5 km lang.

Nicht nur die alten Dampfloks fahren durch den Kreis Heinsberg – eine Übersicht von spannenden Ausflugszielen entlang der Selfkantbahn gibt’s nachfolgend:

  • Durch die Nähe zu den Niederlanden gibt es hier auch einige Windmühlen zu bestaunen, die nicht weit von der Selfkantbahn entfernt liegen.
  • Die Gaststätte am Schierwaldenrather Bahnhof in direkter Nähe zur Museumseisenbahn ist ein weiterer Höhepunkt, der nicht verpasst werden darf. Denn diese Gaststätte ist genauso alt, wie die Museumstrecke. Auch zu diesem Gebäude und seinen Bewohnern und Betreibern gibt es eine lange Geschichte.
  • Das Kleinbahnmuseum mit Lokschuppen der Selfkantbahn in der extra hierfür errichten großen Halle ist natürlich das Highlight für jeden Eisenbahnliebhaber, ob groß oder klein.
  • Im Wildpark Gangelt in der Nähe der Strecke gibt es viele kleine und größere Wildtiere zu bestaunen und teilweise auch zum Anfassen und Streicheln
  • Das Bauernmuseum Tüddern lädt ein, sich einmal anzusehen, wie die Menschen zur Zeit der Hochzeit der Selfkantbahn in dieser Region gelebt und gearbeitet haben. Eine schöne Reise in die Geschichte unserer Vorfahren.

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Mehr Informationen

Selfkantbahn Fahrplan und Preise

Wir orientieren uns an den Fahrpreisen für planmäßige fahrende Züge der Sommersaison 2023:

Person und Fahrtdauer Hinfahrt Hin- und Rückfahrt
Erwachsener 6 Euro 9 Euro
Erwachsener, Tageskarte 16 Euro
Kinder zwischen 5 und 15 Jahren 3 Euro 4,50 Euro
Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, Tageskarte 8 Euro
Familie 23,50 Euro
  • Kinder bis zum vollendeten 4. Lebensjahr dürfen kostenlos mitfahren
  • Familien mit zwei Erwachsenen und bis zu vier Kindern können für eine Hin- und Rückfahrt eine Familienkarte für 22,00 Euro erwerben.
  • Gruppen ab 20 Personen erhalten eine Ermäßigung von 20 % auf den Fahrpreis.
  • Geburtstagskinder fahren gegen Vorlage ihres Ausweises an ihrem Ehrentag kostenlos mit.

In der Saison von Mitte April bis Ende Oktober fahren die Dampfzüge an allen Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen. Zusätzlich fahren die Dampfzüge an den Samstagen, an denen Ehrenlokführerseminare durchgeführt werden. Während der Sommerzeit fährt die Museumseisenbahn auch am Mittwoch.

Selfkantbahn zwischen Schwierwaldenrath und Gillrath

Urlaub & Ausflugsziele rund um die Selfkantbahn

Rund um die Selfkantbahn in der Nähe der niederländischen Grenze gibt es weitere Städte und Ausflugsziele, die es zu entdecken gibt.

Da ist Aachen mit dem Kaiserdom zu nennen. Die alte Kurstadt hat aber noch mehr zu bieten. Neben der schönen Altstadt mit dem Dom hat man hier die Möglichkeit, in einem der Bäder zu kuren. So kann ein Kuraufenthalt in Aachen auch mit einer Fahrt in der Dampflok verbunden werden.

Auf der anderen Seite des Kreises Heinsberg liegt Neuss in der Nähe von Düsseldorf. Hier wartet der Alpenpark Neuss mit der bekannten Skihalle ganzjährig auf die Besucher, die einen schönen Tag im Schnee verbringen wollen. Neben der Halle gibt es weitere Erlebniswelten und ein großes kulinarisches Angebot.

Direkt in der Nähe der Museumseisenbahn liegt die Wasserburg Trips. Neben langen Spaziergängen kann hier auch die Burg von Außen betrachtet werden

Wer den Kreis Heinsberg als Ausgangpunkt wählt, hat hier zudem auch die Möglichkeit, in die Eifel mit den vielen Hügeln, Wäldern und kleinen Dörfern und schönen mittelalterlichen Städtchen zu fahren. Ein wenig mehr nördlich der Eifel liegen die Grenzübergänge sowohl nach Belgien als auch in die Niederlande. Auch hier ist ein Kurztripp in die wunderschönen Grenzörtchen möglich. Zudem gelangt man von der Eifel über die Grenze nach Belgien auch schnell in die Ardennen.

In die andere Richtung liegen dann noch die beiden Großstädte Düsseldorf und Köln, die ebenfalls von hier schnell erreichbar und immer einen Besuch wert sind. In Köln in der Altstadt kann in einem typischen Brauhaus das Mittagessen mit einem leckeren Kölsch eingenommen werden. Gerne auch mit Blick auf den Dom, der unbedingt auf der Liste der anzusehenden Sehenswürdigkeiten stehen muss. Hier in direkter Nähe befindet sich auch die berühmte Deutzer Brücke, eigentlich eine Eisenbahnbrücke. An den Seiten haben Fußgänger jedoch die Möglichkeit, auf die andere Rheinseite zu gelangen. Allein schon wegen der Millionen von Schlössern, die verliebte Paare hier hinterlassen haben, lohnt sich ein kurzer Gang über die Brücke. In Düsseldorf hingegen wartet die berühmte Königsallee (KÖ) mit den ausgewählten Geschäften auf die Besucher. Auch Düsseldorf hat eine Altstadt direkt am Rhein zu bieten mit vielen urigen Gaststätten, in denen hier natürlich das Altbier getrunken wird.

Geschichte der Selfkantbahn

Die Selfkantbahn gehört zur alten Strecke der Geilenkirchener Kreisbahnen (GKB). Bei dieser Museumstrecke handelt es sich um ein Reststück der seinerzeitigen kreiseigenen Kleinbahnstrecke.

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Mehr Informationen

Bereits im Jahr 1852 bekam das Gebiet Selfkant einen eigenen Bahnanschluss und einen Bahnhof auf der damaligen Hauptbahnstrecke Aachen – Düsseldorf. Doch nur diese Nord-Süd-Verbindung und eine Nebenstrecke zwischen Lindern und Heinsberg im Jahr 1890 verbanden den heutigen Kreis Heinsberg in der Nähe von Aachen mit dem Rest von Deutschland. So wurde im Jahr 1885 durch den Kreistag ein Beschluss zum Bau einer weiteren Strecke zwischen Alsdorf, Geilenkirchen und Wehr erlassen. Die Firma Lenz & Co. übernahm dann die Kosten für eine Verlängerung von Wehr nach Tüddern, direkt an der niederländischen Grenze gelegen, von dort konnte eine Anbindung zur niederländischen Staatsbahn geschaffen werden. Die Streckenlänge umfasste insgesamt 38 km mit der Stadt Geilenkirchen als Mittelpunkt. Hier befanden sich auch die Werkstatt sowie die Anschlussgleise zur Staatsbahn.

Die Eröffnung des Bahnbetriebes fand am 7. April 1900 statt. Der Verkehr einer Kleinbahn mit Dampflok auf diesen Gleisen auch mit einer Anbindung von Alsdorf an die Steinkohlengrube Anna II lief gut an. Die Hauptaufgabe im Güterverkehr lag hierbei auf der Abfuhr der in der Gegend anfallenden landwirtschaftlichen Produkte, denn Industrieansiedlungen waren und sind bis heute in diesem Gebiet nur rar gesät. Im Jahr 1936 gab es den ersten Dieseltriebwagen für den Personenverkehr, im 1938 wurde der Rollwagenbetrieb für den Güterverkehr eingeführt. Die alten Wagen stehen alle noch original im Lokschuppen des Museums der Selfkantbahn.

Durch den Zweiten Weltkrieg wurden die Anlagen und die Fahrzeuge stark beschädigt und Brücken gesprengt. Man versuchte den Wiederaufbau, der jedoch nicht so gut gelang, da Selfkant ab sofort zu den Niederlanden gehörte und der Streckenabschnitt zwischen Tüddern und Gangelt stillgelegt wurde.

Dadurch, dass immer mehr Menschen ein Auto besaßen, wanderte der Verkehr in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts immer mehr auf die Straße ab und die Kleinbahn im Schienenverkehr hatte immer weniger zu tun. So wurde der Personenverkehr im Jahr 1953 zwischen Alsdorf und Geilenkirchen und später im Jahr 1960 auch nach Gangelt eingestellt. Es wurde sich nun auf den Transport von Kunstdünger und Zuckerrüben konzentriert. Auf diese Weise konnte die Meterspurbahn im Gegensatz zu vielen anderen Deutschlands im Gebiet Geilenkirchen noch einige Jahre überleben.

Da jedoch in den 1960er Jahren aufwendige Überarbeitungen der Strecke notwendig wurden, wurde die Strecke weitgehend stillgelegt. Nur der Abschnitt zwischen Gangelt und Geilenkirchen wurde bis 1971 noch weiterbetrieben. Im alten Schierwaldenrather Bahnhof befindet sich heute der Lokschuppen mit Museum und hier beginnt die Fahrt mit einer der Museumsbahnen der Selfkantbahn.

Lokführer auf der Selfkantbahn


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