Die bekanntesten Schmalspurbahnen in der Schweiz, der Glacier Express und der Bernina Express, geizen nicht mit atemberaubenden Kunstbauten, gigantischen Tunneln und spektakulรคren Viadukten. Wir haben die Top5-Bauwerke gesammelt.
Zu den Top5-Bauwerken gehรถren das Landwasserviadukt, Furka-Basistunnel, Furka-Bergstrecke, Kreisviadukt von Brusio und der Albulatunnel. Dazu gibt es Fotos + Videos dieser spektakulรคren Bauwerke der Rhรคtischen Bahn. Lust auf eine traumhafte Bahn-Erlebnisreise?
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รbersicht zu Glacier und Bernina Express
Der Glacier Express ist einer der wohl berรผhmtesten Zรผge der Welt. In acht Stunden geht die Zugreise von Zermatt im Kanton Wallis. Am Nordostfuร des Matterhorns beginnt die Tagesreise mit dem Glacier Express, die durch 91 Tunnel und รผber 291 Brรผcken fรผhrt. Auf der Strecke zwischen Zermatt im Wallis und St. Moritz und Davos in Graubรผnden meistert die Schmalspurbahn dabei insgesamt einen Hรถhendifferenz von 1500 Metern. Die vom Glacier Express befahrene Albulabahn gehรถrt zum Unesco-Welterbe.
Der Bernina Express fรผhrt von den Gletschern der Schweizer Alpen bis zu den Palmen in Norditalien. Die Fahrt mit den Panoramawagen im Zug der Rhรคtischen Bahn (RhB) von Chur, St. Moritz oder Davos in Graubรผnden bis ins italienische Tirano ist ein Erlebnis. 55 Tunnel werden durchfahren und 196 Brรผcken passiert; dabei meistert der Bernina Express Steigungen von bis zu 70 Promille mit Leichtigkeit. Die Route des Bernina Express ist ganzheitliches Unesco-Weltkulturerbe: Sowohl die befahren Albulabahn als auch die Berninabahn wurden ausgezeichnet
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Furka-Basistunnel – Platz 5
Der Furka-Basistunnel ist eine finanzielle und technisch-geologische Meisterleistung. Die Planungen dafรผr begannen nach einem Unfall bei Schneerรคumungen im Jahr 1963. Am Ende wurde der 15,35 Kilometer lange Tunnel am 25. Juni 1982ย erรถffnet โ und wurde vier Mal teurer als geplant. Er ist eingleisig und verfรผgt รผber zwei automatische Kreuzungsstationen. Der Glacier Express durchquert den Furka-Basistunnel zwischen Andermatt und Brig. Erst der Tunnel ermรถglicht seither einen ganzjรคhrigen Betrieb des Glacier Express.
Furka-Bergstrecke – Platz 4
Bevor der Furka-Basistunnel in Betrieb ging, war der Furkapass bis 1981 ebenfalls in einem Scheiteltunnel unterquert; doch war diese Passstrecke nur im Sommer befahrbar. Aufย der Furka-Bergstrecke zwischen Oberwald und Realp fรผhrte der Zug am Rhone-Gletscher vorbei. Der Glacier Express wurde nach dem Rhone-Gletscher benannt, schlieรlich steht โGlacierโ franzรถsisch fรผr Gletscher. Erst seit 2010 ist die Furka-Bergstrecke nun wieder durchgehend befahrbar. Vor allem dem Engagement von Eisenbahn-Freunden ist es zu verdanken, das nun wieder Bahnbetrieb herrscht โ und dies nach einer Pause von 28 Jahren. Besonders Highlight: Die Furka-Bergstrecke wird heute als zahnradbetriebene Dampf-Schmalspurbahn gefรผhrt.
Landwasserviadukt – Platz 3
Die Albulabahn, die von der Unescoย als Weltkulturerbe eingestuft wurde, hat mit dem Landwasserviadukt einen spektakulรคren Hรถhepunkt. Kurz vor Filisur รผberqueren Glacier Express und Bernina Express das 65 Meter hohe Viadukt, das รผber das Landwassertal direkt in einen Bergtunnelย fรผhrt. Das 136 Meter lange Landwasserviadukt, รผber dasย tรคglich 60 Zรผge fahren, wird oft als spektakulรคrstes Wahrzeichen der Rhรคtischen Bahn in den Schweizer Alpen bezeichnet.
Die drei Hauptpfeiler wurden ohne Gerรผst in den Jahren 1901/02 errichtet. Grรผnde dafรผr waren sowohl Kostenersparnis als auch Hochwassergefahren. Bei steigendem Wasserstand hรคtten Gerรผstbauten weggespรผlt werden kรถnnen. Um ohne Gerรผst auszukommen, wurde in jedem Turm innen ein eiserner Stรผtzturm aufgestellt. Der wurde eingemauert, mit zunehmender Bauhรถhe nach oben verlรคngert und die Kranbrรผcke weiter nach oben gezogen. Die Baukosten betrugen seinerzeit 280.000 Schweizer Franken. Im Jahr 2009 erfolgte eine komplette Sanierung des Landwasserviadukts.
Eine permanent aktualisierte Webcam vom Landwasserviadukt gibt es hier.
Kreisviadukt Brusio – Platz 2
War das Landwasserviadukt der Hรถhepunkt von Glacier und Bernina Express auf der Albulabahn, gilt das Kreisviadukt bei Brusio gilt als spektakulรคrstes Bauwerk der Berninabahn. Zunรคchst war an dieser Stelle ein Kehrtunnel geplant. Doch die Geologen wunken ab: Das Gelรคnde sei dafรผr ungeeignet, weil es viel zu rutschgefรคhrdet sei. Deshalb schlugen die zustรคndigen Ingenieure vor, zur Hรถhengewinnung ein Spiral-Viadukt zu errichten. Diese spiralfรถrmige Streckenfรผhrung dient der kรผnstlichen Streckenerweiterung und zur รberwindung des Hรถhenunterschieds auf begrenztem Raum.
Neun Torbรถgen hatte das Viadukt am Ende; unter dem neunten Torbogen erfolgt die Kreuzung der Zugstrecke. Der Bau wurde schlieรlich am 1. Juli 1908 erรถffnet, damals zusammen mit dem Teilstรผck TiranoโPoschiavo der damals eigenstรคndigen Berninabahn. Weil die Strecke als Adhรคsionsbahn konzipiert worden war, betrug das Gefรคlle die maximalen 70 Promille.
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Albulatunnel – Platz 1
Der Albulatunnel liegt zwischen Chur und St. Moritz und ist seit 2008 Teil des Unesco-Welterbes ยซRhรคtische Bahn in der Landschaft Albula/Berninaยป. In einer Tiefe von 1000 Metern grรคbt sich der Albulatunnel durch das Albula-Massiv und sichert so den Zugang ins Oberengadin. Der knapp sechs Kilometer lange Tunnel zwischen den Bahnhรถfen Preda und Spinas ist eine kรผhne Konstruktion โ und die Arbeit war gefรคhrlich: 21 Arbeiter verloren beim Bau ihr Leben. Schlieรlich wurde der Albulatunnel 1903 erรถffnet und trug maรgeblich zur touristischen Entwicklung des Oberengadins bei.
Doch nach mehr als 110 Jahren Betriebszeit und mehrjรคhriger Planung wird er nun ersetzt. Denn die knapp sechs Kilometer lange Tunnelverbindung ist in baufรคlligem Zustand. Der Berg arbeitet, Schnee, Wasser und Bewegung machen der eingleisigen Tunnelrรถhre zu schaffen.
Weil die Kosten fรผr eine Generalsanierung nicht deutlich niedriger waren als fรผr einen Neubau, entschied sich die Rhรคtische Bahn fรผr einen Neubau, der im Jahe 2022 in Betrieb gehen soll. Die Kosten fรผr die neue 5860 Meter lange Tunnelrรถhre werden auf 345 Millionen CHF geschรคtzt, von denen der Bund 85% und der Kanton Graubรผnden 15% zahlt.
Den Link zur WebCam des Landwasser-Viadukts gibts nicht mehr. Kannst Du stattdessen auf folgenden Link verweisen? Danke!
https://webcams.rhb.ch/Landwasserviadukt_c1.jpg Lรถst stets ein Foto aus, wenn ein Zug, eine Lok รผber die Fotozelle fรคhrt.
Vielen Dank fรผr den Tipp – ist aktualisiert!